Interview zum Thema Arrangement
geführt von jens kürschner
Was kann man sich als Laie unter Arrangements vorstellen?
Mit einem Arrangement hat man es immer dann zu tun, wenn eine vorliegende Komposition in eine andere Form überführt wird. Zum Beispiel kann ein Klavierstück für Orchester arrangiert werden, es gibt aber auch den Fall, dass ein Orchesterstück für Rockband arrangiert wird - oder es gibt nur eine Gesangsmelodie mit Akkorden: Da muss man dann quasi eine Begleitung erfinden, die von Musikern gespielt werden kann.
Mit einer speziellen Art von Arrangement haben wir es auch beim sogenannten Klavierauszug zu tun, bei dem ein Orchestersatz so reduziert wird, dass er von einem Pianisten gespielt werden kann und trotzdem möglichst alles Essentielle wiedergibt - in der Regel braucht man so einen Klavierauszug im Musiktheater, wo bei den Proben mit den Sängern natürlich nicht immer das ganze Orchester dabei sein kann.
Wie würdest du deine Arbeit beschreiben?
Das ist natürlich je nach Vorlage anders. In der Regel höre und/oder schaue ich mir die zu arrangierende Komposition erst einmal in Ruhe an und versuche, mich möglichst gut in die Welt des Komponisten hineinzufinden. Dann gehe ich an die eigentliche Arbeit und arrangiere: Dabei versuche ich vor allem, kleine, prägnante Motive in der Vorlage auszumachen, die ich ausbauen und kontrapunktisch verarbeiten kann.
Sind Arrangements nicht teilweise sehr "Malen-nach-Zahlen"? Wie viel Kreativität kann man als Künstler unterbringen?
Auch das ist natürlich stark von der Vorlage abhängig. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je weniger bereits festgelegt ist, desto mehr eigene Kreativität kann (und muss) man einbringen - eigentlich logisch. Ein guter Arrangeur schafft es aber immer, seiner Arbeit auch den eigenen Stempel aufzudrücken - nur eben mal mehr, mal weniger dezent...
Welches Projekt war im Rahmen von Arrangements dein bisheriges Highlight und wieso?
Rein vom Standpunkt des Arrangeurs aus betrachtet war das wohl "Din Daa Daa Goes Classic" (Brandenburger Symphoniker mit George Kranz), weil ich mich dort richtig austoben konnte, quasi nahezu Narrenfreiheit hatte - dadurch, dass nur das Orchester die Sänger begleitet hat und ich auf keine Band Rücksicht nehmen musste. Aber auch alle anderen Projekte waren spannend - im Grunde versuche ich natürlich immer so zu arbeiten, dass JEDES Projekt ein Höhepunkt ist...
Was zeichnet dich gerade im Arrangementbereich besonders aus? Wieso sollte ich dich wählen?
Ich denke, meine große Stärke ist, dass ich zum einen eine ausgeprägte persönliche Handschrift habe, die sich u.a. durch einen starken Hang zu gewitzter kontrapunktischer Arbeit auszeichnet, dass ich mich zum anderen aber auch sehr gut in den Komponisten und seine Musik hereindenken kann. So entsteht in der Regel ein sehr "passgenaues" aber auch einzigartiges Arrangement.
Irgendein besonderer Arrangement-Tipp zum Schluss?
Großartig sind zum Beispiel Nelson Riddles Arrangements für die Capitol-Konzeptalben von Frank Sinatra - hier sei "Frank Sinatra Sings For Only The Lonely" besonders ans Herz gelegt.
Wunderbar sind auch die Arbeiten von Joby Talbot für The Divine Comedy, hier sei das Album "Absent Friends" empfohlen.
Ein grandioses Werk ist auch Peter Gabriels Cover-Album "Scratch My Back" mit Arrangements von John Metcalfe.
Und natürlich muss ich auch noch den großen Van Dyke Parks nennen - als kleiner Anspieltipp sei hier nur mal sein Streicherarrangement für "All I Want Is You" von U2 genannt, vor allem das Nachspiel finde ich großartig!
Mit einem Arrangement hat man es immer dann zu tun, wenn eine vorliegende Komposition in eine andere Form überführt wird. Zum Beispiel kann ein Klavierstück für Orchester arrangiert werden, es gibt aber auch den Fall, dass ein Orchesterstück für Rockband arrangiert wird - oder es gibt nur eine Gesangsmelodie mit Akkorden: Da muss man dann quasi eine Begleitung erfinden, die von Musikern gespielt werden kann.
Mit einer speziellen Art von Arrangement haben wir es auch beim sogenannten Klavierauszug zu tun, bei dem ein Orchestersatz so reduziert wird, dass er von einem Pianisten gespielt werden kann und trotzdem möglichst alles Essentielle wiedergibt - in der Regel braucht man so einen Klavierauszug im Musiktheater, wo bei den Proben mit den Sängern natürlich nicht immer das ganze Orchester dabei sein kann.
Wie würdest du deine Arbeit beschreiben?
Das ist natürlich je nach Vorlage anders. In der Regel höre und/oder schaue ich mir die zu arrangierende Komposition erst einmal in Ruhe an und versuche, mich möglichst gut in die Welt des Komponisten hineinzufinden. Dann gehe ich an die eigentliche Arbeit und arrangiere: Dabei versuche ich vor allem, kleine, prägnante Motive in der Vorlage auszumachen, die ich ausbauen und kontrapunktisch verarbeiten kann.
Sind Arrangements nicht teilweise sehr "Malen-nach-Zahlen"? Wie viel Kreativität kann man als Künstler unterbringen?
Auch das ist natürlich stark von der Vorlage abhängig. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je weniger bereits festgelegt ist, desto mehr eigene Kreativität kann (und muss) man einbringen - eigentlich logisch. Ein guter Arrangeur schafft es aber immer, seiner Arbeit auch den eigenen Stempel aufzudrücken - nur eben mal mehr, mal weniger dezent...
Welches Projekt war im Rahmen von Arrangements dein bisheriges Highlight und wieso?
Rein vom Standpunkt des Arrangeurs aus betrachtet war das wohl "Din Daa Daa Goes Classic" (Brandenburger Symphoniker mit George Kranz), weil ich mich dort richtig austoben konnte, quasi nahezu Narrenfreiheit hatte - dadurch, dass nur das Orchester die Sänger begleitet hat und ich auf keine Band Rücksicht nehmen musste. Aber auch alle anderen Projekte waren spannend - im Grunde versuche ich natürlich immer so zu arbeiten, dass JEDES Projekt ein Höhepunkt ist...
Was zeichnet dich gerade im Arrangementbereich besonders aus? Wieso sollte ich dich wählen?
Ich denke, meine große Stärke ist, dass ich zum einen eine ausgeprägte persönliche Handschrift habe, die sich u.a. durch einen starken Hang zu gewitzter kontrapunktischer Arbeit auszeichnet, dass ich mich zum anderen aber auch sehr gut in den Komponisten und seine Musik hereindenken kann. So entsteht in der Regel ein sehr "passgenaues" aber auch einzigartiges Arrangement.
Irgendein besonderer Arrangement-Tipp zum Schluss?
Großartig sind zum Beispiel Nelson Riddles Arrangements für die Capitol-Konzeptalben von Frank Sinatra - hier sei "Frank Sinatra Sings For Only The Lonely" besonders ans Herz gelegt.
Wunderbar sind auch die Arbeiten von Joby Talbot für The Divine Comedy, hier sei das Album "Absent Friends" empfohlen.
Ein grandioses Werk ist auch Peter Gabriels Cover-Album "Scratch My Back" mit Arrangements von John Metcalfe.
Und natürlich muss ich auch noch den großen Van Dyke Parks nennen - als kleiner Anspieltipp sei hier nur mal sein Streicherarrangement für "All I Want Is You" von U2 genannt, vor allem das Nachspiel finde ich großartig!
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